Lassiter und die wilde Squaw – Jack Slade

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Lassiter und die wilde Squaw – Jack Slade

Rezension


Leseversion: LASSITER TB 42088
Verlag: Bastei
Veröffentlicht: 1977
Status: Erstauflage
Seiten: 159


Autor: Jack Slade
Realname: Günther Bajog

Galerie Fazit


Veröffentlicht: 8.1.2022

Rezension von Thomas Dolina

Hintergrund

Das Besondere an diesem LASSITER-Roman ist eine kleine Nebenrolle – jene eines gewissen Sergeant Finnewacker, den wir aus den Serien FORT ALDAMO und CAPTAIN CONCHO kennen! Der Autor Günther Bajog ist federführend an allen drei Serien beteiligt gewesen: Für LASSITER schrieb er über 650 Romane.

Bei CAPTAIN CONCHO ist Finnewacker noch ein blutjunger Soldat. In FORT ALDAMO wird er als Mitte 30 beschrieben. Fans beider Serien haben sich schon immer gefragt: Was hat der Sprüche klopfende Blaubauch in den Jahren dazwischen gemacht…?

In LASSITER Band 241 hatte Finnewacker bereits einen Gastauftritt: In einer Szene musste er dort Lassiter bewachen, der im Jail hockt – aber der überlistet ihn bei einem Pokerspiel und haut ab!

Zumindest eine weitere Station von Finnewackers Werdegang lässt sich nun nachvollziehen: Zeitlich spielt der vorliegende LASSITER-Roman im Jahr 1876, also 11 Jahre nach Ende des Bürgerkriegs und kurz bevor Finnewacker als Master Sergeant nach FORT ALDAMO kommt. Dies alles passt perfekt zusammen, obwohl der Autor, als er diesen Roman 1977 schrieb, noch gar nicht wissen konnte, dass es in den 1980er Jahren zwei Serien mit seinem Finnewacker geben würde…

Allerdings muss man gestehen: Finnewacker hat hier keine tragende Rolle, taucht nur in drei Szenen auf. Er ist als Sergeant in Fort Bennet in Montana stationiert. Kommandant ist dort der schneidige COLONEL BRAVO, den Autor Bajog in über 50 LASSITER-Abenteuern auftreten ließ und somit eine Art Subserie schuf.

Inhalt

Der Roman spielt in Montana, kurz nach dem Massaker am Little Big Horn. Lassiter soll im Auftrag der Western Bank Gold im Wert von einer Million Dollar aus dem Goldgräbergebiet in die sichere Zivilisation bringen. Dabei ist ihm nicht nur eine Räuberbande auf den Fersen, sondern auch die aufständischen Cheyenne haben es auf seinen Skalp abgesehen…

Im nahe gelegenen Fort Bennet ist Lassiters Freund Colonel Bravo als Kommandant eingesetzt worden. Major Leed, der ursprünglich für den Posten vorgesehen war, entpuppt sich als hinterlistiger Widersacher. Während Bravo und Lassiter mit einer Kavallerieabteilung im Indianerland festsitzen, reißt sich Leed mit seinen Komplizen das Gold unter den Nagel und desertiert…


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Fazit

Der „Ausflug“ nach Montana ist auch für Lassiter und Colonel Bravo eine Ausnahme, denn meist spielen ihre gemeinsamen Abenteuer in Fort Yucca (Arizona) und erinnern oft an die spätere Serie FORT ALDAMO, wenngleich noch nicht mit deren typischen Humor.

Die vorliegende Story ist ein turbulentes Katz-und-Maus-Spiel um den Goldschatz. Die „wilde Squaw“ aus dem Titel des Romans ist übrigens die Frau des Häuptlings Yellow Bird, die den Kavalleristen als Faustpfand in die Hände fällt. Sie ist nur eine Randfigur, die für die Story eigentlich gar keine Bedeutung hat. Die weiblichen „Stars“ sind nämlich die Schurken-Ladys Myrna und Madelyn, die es ebenfalls auf das Gold abgesehen haben…

Der Roman wurde – wie zirka die Hälfte der LASSITER TB – niemals nachgedruckt.
Als Fake-Originaltitel ist „Playground For Lassiter“ im Impressum angegeben, um einen amerikanischen Roman vorzutäuschen. Eine Praxis, die damals durchaus üblich war.

Thomas Dolina, Januar 2022


 Bewertung

10 von 10 Revolverkugeln