John Morgans Tochter (SKULL-RANCH Band 2) – William Cross
Rezension
Leseversion: SKULL-RANCH Band 2
Verlag: Bastei
Veröffentlicht: 1979
Status: Erstauflage
Nachdruck: In der Neuauflage als Band 2, WINCHESTER 538, JOHN KIRBY 268,
TEXAS-WESTERN 1190
e-Book-Version: Neuauflage als Band 2, WESTERN COUNTRY 135
Alternativtitel: Die Schöne und der Revolvermann
Seiten: 64
Autor: William Cross
Realname: Hans Wolf Sommer
Veröffentlicht: 11.03.2022
Rezension von Thomas Dolina
Hintergrund
In Band 1 hat Autor G.F. Unger die Gründung der Skull-Ranch thematisiert und deren Boss John Morgan als Hauptfigur in den Mittelpunkt gestellt. In Band 2 dreht sich nun alles um dessen Tochter und den Revolvermann Chet Quade, zwei künftige Hauptfiguren, die im Auftaktband noch keine Rolle spielten. Am Ende vermischen sich die Handlungsstränge beider Romane.
Seit 2019 gibt es eine zweite Auflage der Serie, wobei Bände von bestimmten Autoren wegen fehlender Rechte ausgelassen wurden. Die Nummerierung weicht daher (ab Nr. 20) von der Originalserie ab.
Da Band 2 auch als alleinstehender Einzelroman funktioniert, wurde er außerdem mehrfach in anderen Bastei-Reihen nachgedruckt: Manchmal unter dem Alternativtitel „Die Schöne und der Revolvermann“ – mit geänderten Namen der Charaktere und ohne Bezug zur Skull-Ranch.
Inhalt
Die schöne Mary-Lou ist unterwegs von Alabama nach Colorado zu ihrem Vater John Morgan: Der ehemalige Südstaaten-Major hat dort mit einer Rinderzucht eine neue Existenz geschaffen – die Skull-Ranch! Weil ihre Mutter im Krieg ums Leben kam, lebte die junge Frau die letzten Jahre bei ihren Großeltern, die nun ebenfalls gestorben sind. Ihr Vater ahnt noch nichts von ihrem Besuch.
Wegen einer zerstörten Eisenbahnbrücke sitzt sie, wie alle Passagiere des Zugs, in dem Kaff St. James fest. Ein gewisser Jones besitzt eine alte Postkutsche und bietet an, zahlungswillige Fahrgäste rasch bis Dodge City zu bringen. Auch Mary-Lou lässt sich überreden, mitzufahren. Doch das Ganze entpuppt sich als geplante Falle!
Bei einem Stopp rauben Jones und sein Beifahrer ihre Passagiere aus und lassen sie in einer Hütte in der Wildnis zurück. Nur Mary-Lou nehmen sie mit. In ihrem Nachtcamp taucht plötzlich ein geheimnisvoller Fremder auf und erschießt die beiden Banditen. Er stellt sich als Chet Quade vor, der ebenfalls auf dem Weg nach Colorado sei, um dort einen Job zu erledigen…
Währenddessen lehnt John Morgan im fernen Colorado ein Kaufangebot für seine Skull-Ranch ab. Der skrupellose Cole Younger beherrscht bereits die nahe gelegene Stadt Golden City und ist bereits einmal von dem Ex-Major in die Schranken gewiesen worden (siehe Band 1).
Nun soll ein berüchtigter Revolvermann von auswärts den verhassten Konkurrenten ausschalten – ein gewisser Chet Quade…
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Fazit
Über weite Strecken bleibt der Autor erzählerisch an der Seite von Mary-Lou. Dazwischen macht er kleine Sprünge zur Skull-Ranch und zu Cole Younger, sodass der Leser bereits früher als die Hauptpersonen erfährt, was gespielt wird. Die Spannung entsteht in erster Linie durch die Frage, wie sich die Geschichte auflöst.
Insgesamt wirkt der Roman etwas episodenhaft. Mary-Lou stolpert sozusagen von einer gefährlichen Situation in die andere und Chet Quade erscheint als Retter in der Not. Über die Gefühlswelt der beiden Hauptfiguren erfährt man gar nichts. Nicht mal, ob sie ineinander verliebt sind. Dialoge sind eher knapp und einfach gehalten. Vieles bleibt unausgesprochen bzw. unerklärt. Das gilt auch für die Nebenfiguren, die das Ende der jeweiligen „Episode“ meist sowieso nicht überleben.
Vielleicht liegt die Zurückhaltung daran, dass Western einfach nicht zu den gängigen Genres des Autors gehören. Hans Wolf Sommer ist zwar ein routinierter Schreiber, aber eben doch in anderen Genres. Dieser Roman blieb auch sein einziger Beitrag zu der Serie, die es immerhin auf 200 Bände brachte.
Übrigens: Doc Smoky, Shorty, Brazos und Leroy Spade werden in diesem Roman nicht einmal erwähnt, gehören aber zu den „Stars“ von SKULL-RANCH…
Thomas Dolina, März 2022
Bewertung