Sycamore – G.F. Unger
Rezension
Leseversion: G.F. UNGER TB Band 13 (43013)
Verlag: Bastei
Veröffentlicht: 1972
Status: Nachdruck
Erstauflage: BASTEI WESTERN TB 41025
Seiten: 159
Autor: G.F. Unger
Realname: Gert Fritz Unger
Veröffentlicht: 27.12.2021
Rezension von Gottfried Marbler
Hintergrund
Eine Story über einen Weidepiraten gegen kleinen Rancher, wobei Letzterer nicht gewillt ist, klein beizugeben. Ob die Großrancher damals so viel Macht hatten, weiß ich nicht. Es ist aber sicher etwas dran, denn sie waren meistens als Erste im von Indianern “befriedeten” Land und steckten sich großzügig ihre Weidegründe ab. Nach dem Sezessionskrieg kamen die Heimstätter – plötzlich war in dem riesigen Land erneut zu wenig Land vorhanden!
Inhalt
Sycamore Vane kehrt mit dem Cowboy Joy Bucket von einem Rinderverkauf in Laramie zurück auf seine kleine Heimatweide. Er könnte restlos zufrieden sein, wäre da nicht „Wild“ Rock Kimbrough mit seinen Cowboys. Außer Vane sind nur noch zwei weitere Smallrancher übrig. Kimbrough macht Sycamore ein Angebot, das dieser rundweg ablehnt. Da bekommt er die ganze Brutalität der Mannschaft zu spüren. Sie zerschlagen ihn so sehr, dass sie davon überzeugt sind, er käme nie wieder in die Höhe. Doch sie irren sich!
Sycamore Vane ist aus einem besonderen Holz geschnitzt! Als er einen dieser Schläger im Saloon stellt und ihn im fairen Kampf tötet, bekommt er die Wut Kimbroughs erst so richtig zu spüren: Plötzlich sind alle Zeugen gegen ihn! Er landet im Gefängnis mit einer Mordanklage am Hals. Er hat nur eine Chance, wenn er sein Land an Kimbrough verkauft – sonst wird er hängen!
Sycamore gibt nicht nach. Eher lässt er sich henken, bevor er sich Kimbrough unterwirft. Außerdem hat Vane zuvor erfahren, was der Weidepirat tatsächlich mit dem Land plant.
Wie aber soll er ihn daran noch hindern können?
EXTRAS GALERIE (2 Bilder)
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Fazit
Dies war der erste Western im Taschenbuchformat, den G.F. Unger für den Bastei Verlag im Jahre 1967 verfasste. Er hat eine fulminant geschriebene Story abgeliefert, die meines Erachtens zu seinen besten Romanen zählt. Mit der dreifachen Seitenanzahl und differenzierteren Schilderungen der Personen und der sonstigen Umstände hätte ein richtiges Buch daraus werden können.
Es ist alles drin, was eine gute Westernstory benötigt:
Edelmut eines Einzelnen gegen Despotismus eines Großen, Feigheit und Duckmäuserei der Bürger und Farmer vor dem Großrancher, brachiale Gewalt des Weidepiraten und seiner Mannschaft – aber auch wahre Freundschaft, wahre Liebe und wahre Aufopferung. Selbst für diejenigen, welche es gar nicht verdienen.
Sehr guter Schreibstil, gepaart mit dramatischer Handlung – ein echter Unger eben!
Höchste Empfehlung!
Gottfried Marbler, Dezember 2021
Bewertung